Kinderarmut in Tübingen

Was ist Armut?

  • Offiziell gilt eine Person als arm, wenn ihr Einkommen bei weniger als 60 % des bedarfsgewichteten Medianeinkommens liegt,
  • die Leistungen nach Asylbewerberleistungsgesetz erhalten, oder
  • Personen, die nach dem relativen Einkommenskonzept als nicht arm gelten, aber Leistungen nach SGBII (umgangssprachlich „Hartz-IV“), SGBXII (vor 2005 BSHG) beziehen

Gründe für Armut bei Familien:

  • Arbeitslosigkeit: Wenn ein Elternteil arbeitslos ist, kann es schwierig sein, den Lebensunterhalt zu finanzieren.
  • Niedriges Einkommen: Ein niedriges Einkommen kann dazu führen, dass Familien Schwierigkeiten haben, ihre Rechnungen zu bezahlen und ihre grundlegenden Bedürfnisse zu decken.
  • Krankheit und medizinische Ausgaben: Krankheit und hohe medizinische Ausgaben können eine Familie finanziell belasten.
  • Übermäßiger Schuldenberg: Übermäßige Schulden können dazu führen, dass Familien Schwierigkeiten haben, ihre monatlichen Ausgaben zu decken.
  • Demografische Faktoren: Einige Familien, insbesondere Alleinerziehende haben ein höheres Risiko, in Armut zu geraten.
  • Bildungs-und Beschäftigungsmängel: Mängel in Bildung und Beschäftigung können dazu führen, dass Familien Schwierigkeiten haben, gute Arbeitsplätze zu finden und ihr Einkommen zu erhöhen.
  • Diskriminierung: Diskriminierung aufgrund von Rasse, Geschlecht, ethnischer Herkunft usw. kann Familien daran hindern, gleiche Chancen auf Arbeit und Einkommen zu haben.

Risiken für Kinder in Armut:

  • Bildungsmängel: Kinder aus armen Familien haben häufig weniger Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung, was ihre Chancen auf eine erfolgreiche Zukunft beeinträchtigen kann.
  • Gesundheitliche Probleme: Kinder aus armen Familien haben oft ein höheres Risiko für Gesundheitsprobleme wie Unterernährung, mangelnde Hygiene und fehlende medizinische Versorgung.
  • Sicherheitsprobleme: Kinder aus armen Familien können einem höheren Risiko für Gewalt, Missbrauch und Verbrechen ausgesetzt sein.
  • Soziale Isolation: Kinder aus armen Familien können eingeschränkte soziale Kontakte und fehlende Unterstützung von Freunden und Familie haben, was ihre soziale Entwicklung beeinträchtigen kann.
  • Mangelndes Selbstbewusstsein und geringes Selbstwertgefühl: Kinder aus armen Familien können aufgrund ihrer finanziellen Situation und ihres sozialen Status ein geringeres Selbstbewusstsein und ein geringeres Selbstwertgefühl haben.

Risiken für Jugendliche in Armut

  • Bildungsarmut: Jugendliche aus armen Familien können eingeschränkten Zugang zu Bildung und schlechtere Bildungsergebnisse aufweisen, was ihre Chancen auf eine erfolgreiche Zukunft beeinträchtigen kann.
  • Geringere Beschäftigungschancen: Jugendliche aus armen Familien haben oft ein höheres Risiko, arbeitslos zu werden oder nur schlecht bezahlte Arbeitsplätze zu finden.
  • Soziale Isolation: Jugendliche aus armen Familien können eingeschränkte soziale Kontakte und fehlende Unterstützung von Freunden und Familie haben, was ihre soziale Entwicklung beeinträchtigen kann.
  • Kriminalität und Gewalt: Jugendliche aus armen Familien können einem höheren Risiko für kriminelles Verhalten und Gewalt ausgesetzt sein.
  • Suchtprobleme: Jugendliche aus armen Familien haben oft ein höheres Risiko für Alkohol-und Drogensucht.
  • Stress und psychische Gesundheitsprobleme: Jugendliche aus armen Familien können unter erhöhtem Stress und psychischen Gesundheitsproblemen wie Angstzuständen und Depressionen leiden.

Maßnahmen der Gesellschaft:

  • Armutsbekämpfung: Eine der wichtigsten Maßnahmen zur Bekämpfung von Armut ist eine effektive Armutsbekämpfungspolitik, die Familien dabei unterstützt, ein angemessenes Einkommen und einen angemessenen Lebensstandard zu erreichen.
  • Bildungschancen erhöhen: Ein Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung ist ein wichtiger Faktor, um Kinder aus armen Familien vor den Risiken zu schützen. Die Gesellschaft muss daher sicherstellen, dass alle Kinder Zugang zu Bildung haben und dass sie angemessen unterstützt werden, um ihr volles Potenzial zu entfalten.
  • Gesundheitsversorgung verbessern: Kinder aus armen Familien haben häufig keinen Zugang zu angemessener Gesundheitsversorgung. Die Gesellschaft muss daher sicherstellen, dass alle Kinder eine angemessene Gesundheitsversorgung erhalten, einschließlich regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen und Behandlung bei Krankheiten.
  • Soziale Sicherheit: Die Gesellschaft muss sicherstellen, dass alle Kinder eine angemessene soziale Sicherheit haben, einschließlich angemessenen Wohnraums, angemessener Ernährung und angemessenen sozialen Dienstleistungen.
  • Kriminalitätsbekämpfung: Die Gesellschaft muss Maßnahmen ergreifen, um Kriminalität in armen Gemeinden zu bekämpfen und Kinder vor Gewalt und Missbrauch zu schützen.
  • Gemeinschaftsentwicklung: Die Gesellschaft muss sicherstellen, dass armen Gemeinden Zugang zu Ressourcen und Unterstützung bei der Gemeinschaftsentwicklung haben, einschließlich Wohnungsbau, sozialer Dienstleistungen und Freizeitaktivitäten für Kinder.

Kinder und Jugendarmut in Tübingen:

Wie äußert sich Kinderarmut in Tübingen?

  • Kinderarmut äußert sich hier genauso wie anderswo
  • Die Kinder haben nicht die gleiche materielle Ausstattung wie andere (z.B. Winterschuhe/-Jacken, Gummistiefel, Fahrräder usw.),
  • Sie teilen nicht die gleichen Erlebnisse in ihrer Freizeit wie andere (Wochenendausflüge, Urlaubsreisen, Schwimmbadbesuche u.ä.)
  • Sie haben nicht die gleichen Bildungschancen (z.B. Thema teures Schulmaterial, kostspielige Nachhilfe, Schwimmkurse u.ä.)
  • Teilweise sind die Eltern weniger gut informiert über wichtige Angebote und es fehlen eigene Netzwerke

Was tut die Kommune?

Hier in Tübingen gibt es bereits seit 2014 einen Runden Tisch Kinderarmut, der viele wichtige Angebote auf den Weg gebracht hat:

Alles ist zusammengefasst im Präventionskonzept gegen Kinderarmut unter https://www.tuebingen.de/Dateien/praeventionskonzept_kinderarmut.pdf

Was kann nachhaltig gegen Kinder-und Jugendarmut getan werden?